Filosofi & religion
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Heideggerische Furcht und sokratisches Begehren. Polare Modi der phanomenologischen Befindlichkeit
Leonhard Holz
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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, sthetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,0, FernUniversitt Hagen (Institut fr Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem 1927 erschienen Hauptwerk Sein und Zeit" beschreibt Martin Heidegger das Da-Sein als rumlich-zeitliches In-der-Welt-Sein. Dabei wird die gegenwrtige Welt durch Befindlichkeit erschlossen - wo und wie man sich befindet. Erfahren wird die Befindlichkeit nach Heidegger als Stimmung, beispielsweise als Furcht oder Langeweile. Durch diese vermittelt geht die Welt das Da-Sein etwas an". Dabei werden Stimmungen vom Da-Sein vorgefunden, sie gehren zum Was-es-ist der Geworfenheit und sind nicht direkt willentlich steuerbar.
Inspirationsquelle fr Heideggers Entwurf der Befindlichkeit ist die Rhetorik des Aristoteles, welche Heidegger als erste phnomenologische Beschreibung des alltglichen Da-Seins las. Im zweiten Buch fhrt Aristoteles die Zusammenhnge zwischen einer Situation und den dabei zu erwartenden Affekten aus, diese werden als vorreflexive Urteile ber eine Situation interpretiert. Dabei ist die Auswahl der Furcht als Beispiel nicht zufllig: Als Sprungbrett" zur zentralen Befindlichkeit der Angst gibt die Furcht die Richtung des Werkes vor. So zeigt Yfantis in seiner Analyse der fr Sein und Zeit konstitutiven Vorlesungen, dass die augustinische Unterscheidung zwischen timor castus (Furcht vor Gott, bei Heidegger: Angst) und timor servilis (weltliche Furcht, bei Heidegger: Furcht) einer der Grundideen des Werkes ist. Dabei fhrt bei Heidegger, wie bei Augustinus, der timor castus zu einer Abwendung von der Welt und einer Zuwendung zum eigentlichen" Leben.
Diesem, auf timor basierenden Aufruf zum authentischen Da-Sein wird in dieser Arbeit das Begehren bei Sokrates gegenbergestellt. Zentral fr die sokratische Lehre ist dabei der eros (Begehren), welches nach Sokrates auf die eudaimonia (Glckseligkeit) ausgerichtet und die wesentliche Trie
Inspirationsquelle fr Heideggers Entwurf der Befindlichkeit ist die Rhetorik des Aristoteles, welche Heidegger als erste phnomenologische Beschreibung des alltglichen Da-Seins las. Im zweiten Buch fhrt Aristoteles die Zusammenhnge zwischen einer Situation und den dabei zu erwartenden Affekten aus, diese werden als vorreflexive Urteile ber eine Situation interpretiert. Dabei ist die Auswahl der Furcht als Beispiel nicht zufllig: Als Sprungbrett" zur zentralen Befindlichkeit der Angst gibt die Furcht die Richtung des Werkes vor. So zeigt Yfantis in seiner Analyse der fr Sein und Zeit konstitutiven Vorlesungen, dass die augustinische Unterscheidung zwischen timor castus (Furcht vor Gott, bei Heidegger: Angst) und timor servilis (weltliche Furcht, bei Heidegger: Furcht) einer der Grundideen des Werkes ist. Dabei fhrt bei Heidegger, wie bei Augustinus, der timor castus zu einer Abwendung von der Welt und einer Zuwendung zum eigentlichen" Leben.
Diesem, auf timor basierenden Aufruf zum authentischen Da-Sein wird in dieser Arbeit das Begehren bei Sokrates gegenbergestellt. Zentral fr die sokratische Lehre ist dabei der eros (Begehren), welches nach Sokrates auf die eudaimonia (Glckseligkeit) ausgerichtet und die wesentliche Trie
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783668073746
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 24
- Utgivningsdatum: 2015-10-26
- Förlag: Grin Verlag