Heimliche Jagd

ber Jahrhunderte wurde aufgrund exklusiver Jagd- und Forstprivilegien ein "Krieg im Wald" ausgetragen. Dieses Buch vermittelt historische Einblicke fr das Gebiet des Kreises Olpe. In kurklnischer Zeit war das Territorium fr den Jagdkult des hchsten Landesherrn nur bedingt von Bedeutung. Adel und Stadtbrgertum beriefen sich auf verbriefte Jagdrechte, manchmal unter Gewaltandrohung. Lokale Konflikte um Raumnutzung, Wildbret und Holz zeitigten eine lange Wirkungsgeschichte. Als 1909 der Oberhundemer Waldarbeiter Anton Drrenbach von einem Jagdaufseher erschossen wurde, hielt die Bevlkerung zu ihren "wildernden Dorfinsassen". Es folgte ein Racheakt mit Dynamit. Nach dem 1. Weltkrieg war die Wilderer-Szene mit neuen Waffen ausgestattet. Fischfrevler in Olpe setzten Sprengkrper ein. "G. R. aus Marmecke" fand den Tod durch eine Frsterkugel. Das Kreisblatt brachte Alarmmeldungen zur Wilderei und Vorgaben zum Schusswaffengebrauch der "Ordnungskrfte".
Der Sammelband bndelt bereits vorliegende Arbeiten von Adolf Frber, Otto Hffer, Wingolf Scherer, Martin Vormberg und Fritz Wiemers. Neue Einblicke in Zeitphasen des 20. Jahrhunderts vermittelt der Herausgeber Peter Brger vor allem auf der Grundlage von Zeitungsrecherchen. Neugierige Forscher werden ermutigt, ein sozialgeschichtliches Tabu zu beleuchten.