Herrschaft Und Politik in Sdosteuropa Von 1300 Bis 1800

Der vorliegende Band schliet sich nahtlos an den in zwei Teilbnden verffentlichten ersten Band des Handbuchs zur Geschichte Sdosteuropas an. In steter Bezugnahme auf europische, ostmediterrane und eurasische Zusammenhnge stellt er die Ereignisgeschichte sowie die Strukturen von Macht und Herrschaft im Zeitraum vom spten Mittelalter bis an den Vorabend der Nationalstaatsbildung dar. Breiter Raum wird der Diskussion von Quellen und Sekundrliteratur eingerumt, wobei bei letzterer Verffentlichungen in den Sprachen der Region besonderer Augenmerk gilt. Das Handbuch erschliet damit auch die reiche regionale Forschung zum Darstellungszeitraum. Wie schon bei Band 1 bietet der Folgeband nicht nur den derzeitigen Forschungsstand. Vielmehr stellen einzelne Kapitel auch im internationalen Vergleich wissenschaftliche Erkenntnis zur Verfgung, die in dieser Form nur selten in kompakter Zusammenfassung zu finden ist. Der Darstellungszeitraum ist gekennzeichnet durch eine imperiale Neuordnung des Balkanraumes durch das Osmanische Reich, whrend der Nordteil des weiteren sdosteuropischen Raumes von den wechselvollen Schicksalen des ungarischen Knigreiches geprgt sind. Ab dem ausgehenden 17. Jahrhundert wird die Habsburgermonarchie zur vorherrschenden Macht im Norden des Darstellungsraumes, und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wird erstmals auch der russische Machtanspruch in Sdosteuropa sprbar. Der Band stellt umfangreiches Material zum Imperienvergleich bereit, nicht zuletzt auch durch die Einbeziehung Venedigs, das rund 800 Jahre lang das maritime Sdosteuropa prgte. Der Band fragt aber auch nach der Stellung Sdosteuropas innerhalb der Imperien und nimmt damit eine Perspektive ein, die jener der imperialen Zentren ergnzt. Ausfhrlich werden in diesem Zusammenhang die Donaufrstentmer dargestellt, in denen sich die machtpolitischen Einflsse aus dem Osmanischen Reich, Ungarn und spter der Habsburgermonarchie sowie und in weiterer Folge aus dem Zarenreich berlappten. In der vorliegenden Gestalt bietet Band 2 gemeinsam mit Band 1 die bis heute umfangreichste Darstellung Sdosteuropas vor der Nationalstaatsbildung. Imperiale Prgung und regionaler Eigensinn kommen dadurch zu jener Geltung, die ihnen in der langen Dauer sdosteuropischer Geschichte gebhrt.