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Im frhgriechischen Denken nimmt die Idee der Abhngigkeit menschlichen Lebens von ihn bersteigenden Mchten eine zentrale Stellung ein; der Mensch wird als weitgehend passiv verstanden. Anders Hesiod: Hinter seinen Erga steht das Bild eines aktiven, gestaltenden Menschen, der die Mglichkeit besitzt, sich fr ein bestimmtes Handeln - gut wie schlecht - zu entscheiden. Die Entscheidung trifft sein nous (Verstand), der "das eigentliche Selbst des Menschen" (Arbogast Schmitt) darstellt. Soll Handeln erfolgreich sein, muss es sich innerhalb der auf klaren Regeln beruhenden dike-Ordnung (Recht, Gerechtigkeit) bewegen; so kann der Mensch seine Zukunft weitgehend selbst gestalten und seine Ziele (konomisch, sozial) verwirklichen. Weil er erkennen kann, was schlecht ist, existiert auch kein scheinbar irrational waltendes Schicksal: Er ist nicht mehr nur Verantwortlicher (wie im homerischen Epos), er ist schuldig (aitios) an dem durch ihn in Gang gesetzten Geschehen. Vorliegende Untersuchung geht nicht nur dieser neuartigen Sichtweise nach, sondern zeigt auch, dass dem nous die Schlsselfunktion fr die adquate Rezeption der Erga zukommt, die als Vereinigung unterschiedlicher Gattungen Hesiods bereits in der Theogonie erhobenen Anspruch, neuartige Dichtung zu schaffen, einlst.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783110453058
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 314
- Utgivningsdatum: 2016-09-26
- Förlag: De Gruyter