Hirten ohne Herde

Als ich 1934 geboren wurde, war der liebe Gott" noch ein weithin unbestrittenes Wesen, das die meisten Menschen fortwhrend lobend, hilfesuchend oder fluchend im Munde fhrten, wenn auch keiner so recht wusste, wer oder was das eigentlich war - Gott ... Mit diesen Zeilen beginnt der Essay.

Lange Zeit werden die Gottesdienste noch gut besucht, doch jedes Jahr treten schon seit Jahrzehnten einige zigtausend Mitglieder aus den beiden groen deutschen Kirchen aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren die Kirchenaustritte eine deutliche Steigerung, die nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten existenzbedrohend wird.

Der Meinungsstreit zwischen Anhngern religiser Dogmen und Befrwortern humanistischer Aufklrung nimmt an Schrfe zu. Dissidenten treten aus der katholischen Kirche aus und werden berhmte Kirchenkritiker. Neue Akteure, wie die Giordano Bruno Stiftung, betreten erfolgreich die Bhne der Auseinandersetzung.

Blunk denkt darber nach, was bei andauerndem Herdenschwund" aus der Kirche und den Kirchen werden knnte oder sollte. Seine Gedanken drften sowohl fr Anhnger als auch fr Gegner der Kirche interessant sein. Der Leser erfhrt natrlich auch, wie der Autor selbst zu Religion und Kirche steht.