Historische Narratologie der Figur

Die Figur als literarisches Subjekt wurde im narratologischen Diskurs lange marginalisiert. Ausgehend von theoretischen Leerstellen, werden in der vorliegenden Studie Reden und Handlungen der Figuren in den Texten des Pleier analysiert sowie etablierte narratologische Kategorien wie histoire und discours oder spezifische Problemfelder wie Handlung oder Subjektivitt kritisch hinterfragt und auf ihre Funktionalitt in Bezug auf das Konzept Figur berprft. Garel, Tandareis und Meleranz als von der medivistischen Forschung lange vernachlssigte Texte des 13. Jahrhunderts stellen fr eine solche Untersuchung eine hchst aufschlussreiche Textgrundlage dar, da besonders deren literaturhistorische Position als Herausforderung gilt. Als spte Artusromane sind die Texte des Pleier stets mit Bezug auf ihre Vorgnger- und Quellentexte zu verstehen, sowohl Figuren als auch Motive lterer hfischer Romane werden als narrative Elemente vorausgesetzt. Mit besonderen Augenmerk auf Stellenwert, Funktion und Probleme des Konzepts Figur werden die literarischen Mglichkeiten der Figuren am Beispiel des Pleier analysiert sowie in einer dialektischen Bewegung zwischen Theoriearbeit und Textanalyse rckgebunden. So soll auch ein Beitrag dazu geleistet werden, das Werk des Pleier jenseits des ahistorischen Paradigmas der Originalitt zu untersuchen.