Hlderlins Archipelagus

Der Hymne Der Archipelagus gegenber pflegte die Hlderlin-Philologie bislang eine khle Zurckhaltung. Trotz vereinzelter, wenn auch wegweisender, Untersuchungen steht das grte Gedicht Hlderlins im Schatten der bekannten Elegien und der vaterlndischen Hymnen, sodass eine grundlegende Studie noch immer fehlte. Von dieser Lage ausgehend wird die vorliegende Studie als Gesamtinterpretation des Archipelagus in Form eines laufenden Kommentars konzipiert. Bei der Kommentierung wird der Schwerpunkt auf die im Gedicht als Folie dienende griechische Literatur gelegt: durch deren Interpretation lsst sich nachweisen, dass Hlderlin Texte wie Hesiods Theogonie, Aischylos Perser und Homers Odyssee mit dem Ziel einer eigenen Mythologie verarbeitet hat. Diese gestaltet sich durch ein mythologisches Prinzip, dem wiederum Hlderlins Geschichtsphilosophie zugrunde liegt. Dem mythologischen Inhalt entsprechend erweist sich das Gedicht als klassische Hymne, allerdings mit elegischer Frbung im Sinne Schillers. Insofern ist der Archipelagus sowohl inhaltlich als auch formal das "griechischste" Werk Hlderlins; der vorliegende Band drfte somit nicht nur fr Germanisten, sondern auch fr Altphilologen von besonderem Interesse sein.