Hren und Fhlen

Warum empfinden wir etwas, wenn wir eine Lektre lesen? Und was genau ruft diese Gefhle in uns hervor? Der Autor, der Text oder die blhende Phantasie des Lesers selbst? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Studie. Dazu wird das komplexe Wechselverhltnis von Emotion und Rezeption, wie es in der mittelalterlichen Literatur - speziell bei Hartmann von Aue - gestaltet wurde, untersucht. Anhand des Armen Heinrich soll die Funktion von literarischen Figurendarstellungen im Hinblick auf den Leser beleuchtet werden, wobei das Augenmerk hauptschlich auf den strukturellen Mitteln der Gefhlserzeugung liegt. Besonderes Interesse kommt der Frage zu, welche Inszenierungsstrategien berhaupt eine emotionale Reaktion beim mittelalterlichen Rezipienten hervorgerufen haben knnten. Emotionen des Lesers, die auf Figuren oder Erzhler gerichtet sind, sollen auf sympathietragende Vorgnge der Interaktion zwischen Erzhltechnik und Leser zurckgefhrt werden.