Identittsstiftende Begegnung

Unter den Ritual- und Opfertexten der Tora kommt den Weisungen zu regelmig auszufhrenden, kommunalen Kulthandlungen eine besondere Bedeutung zu. Matthias Ederer zeigt durch genaue Untersuchung dieser " Tamid -Texte", dass sie zwar "vordergrndig" als Anweisungen gestaltet sind, dabei jedoch das "Wie" und "Was" der regelmigen Kultvollzge kaum thematisieren und dafr umso ausfhrlicher theologische Deutungen entwickeln. Alle in der Tora behandelten regelmigen Kulthandlungen verbindet, dass sie - indem sie eine regelmige Begegnung Israels mit JHWH und JHWHs mit Israel initiieren - auf je eigene Art und Weise darstellen und erinnern, was Israel vor JHWH ist bzw. sein soll. Sie sind konzipiert als "Reservoir" einer theologisch fundierten Israel-Identitt, die in einem regelmigen Rhythmus, der zugleich eine spezifische Zeit Israels generiert, im Heiligtum, dem Zentrum Israels, zur Darstellung kommt.