Im Tempel zu den spten Glckseligkeiten

Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmalig erschienen 1921. Auszug: Von den Bergen herab kam ein kleiner Quell der Wanderin
bewillkommend entgegengerieselt, und wo er in die Erde gesickert,
war sie grn geworden von zarten Farren und bunt von zahllosen
wilden Blumen.
Nun erblickte die Reisende die unteren Umfriedungsmauern des
weiten Tempelgebietes. Dahinter, zwischen dunkeln Baumkronen,
funkelten goldgelb, saphirblau und malachitgrn die Kacheldcher
der Trme und Hallen, der Tore und Klster. Hher und hher
ansteigend, erhoben sie sich lngs des dichtbewaldeten Abhangs,
leiteten den Blick hinauf zu des Berges Spitze. Dort thronte, einer
Perlenkrone gleich, eine schneeweie Pagode, schimmernd gegen
den trkisfarbenen Himmel.
Eines Zauberers Gaukelspiel dnkte dies Bild die fremde Frau, nach
der langen Reise, dem Lrm der Stadt, der Hitze der Ebene.
Wonniglich still war es.
Der Mafu war abgestiegen, hatte die Zgel seines Pferdes um den
Hals einer der riesigen Steinschildkrten geschlungen, die unter
knorrigen Bumen zu beiden Seiten des Eingangstores seit
Jahrhunderten Wache stehen. Nun half er der Reisenden, die sich
aus dem Sattel herabgleiten lie.