Innere Gewissheit

In der zweiten Lebenshlfte, etwa ein Jahrzehnt nach seiner Hinwendung zum Katholizismus entstanden, dokumentiert diese Schrift eine wesentliche Station im Schaffen Tombergs. Er legte sich mit ihren Reflexionen Rechenschaft ab, inwieweit und auf welche Weise er sich hinsichtlich der groen Fragen der Menschheit einer Sache wahrhaft sicher sein drfe. Diese Fragen, "die wie Hunger und Durst sind", betreffen den "Ursprung und die Bestimmung der Welt, das herrschende Prinzip oder Wesen der Welt, das Wesen der menschlichen Persnlichkeit, ihr Schicksal und ihre Bestimmung im Leben und im Tod."
Das Motiv des Erwachens durchzieht den gesamten Text: Menschsein umfasst schlafende Schichten, ein Weisheit bergendes nchtliches Bewusstsein und von der Vernunft geprgte Schichten des Tagesbewusstseins. Die Harmonie beider Sphren ist notwendig, um seelische und krperliche Gesundheit zu finden und zu bewahren. Man kann mit Hilfe der Symbole noch schlafende Schichten wecken, wobei "die wahre persnliche Gewissheit das Ergebnis der bereinstimmung des Wachbewusstseins und des tieferen oder schlafenden Bewusstseins ist."
Tomberg, dem im vorliegenden Fragment die grere kumene spiritueller Traditionen ein Anliegen ist, reflektiert diese Idee des Erwachens auch hinsichtlich des Buddhismus, in dem sie die zentrale Rolle spielt.
Wer sich mit dem Werk Tombergs beschftigt, erkennt im vorliegenden Text ber persnliche Gewissheit manche Aspekte des spteren Werks. Weil das Fragment in einer frhen Phase den Blick auf diese und weitere Motive gestattet, darf mancher Gedanke im Kontext seines Entstehens verfolgt werden. Dabei findet sich manche Aussage prgnanter gefasst als in den jeweiligen komplexen Zusammenhngen der folgenden Bcher.
Eine gehaltvolle Einfhrung von Friederike Migneco und Volker Zotz findet sich am Anfang des Buches, whrend der letzte Teil eine bisher unverffentlichte Studie von Volker Zotz ber Tomberg und seine Beziehung zum Buddhismus enthlt.