Internationale Kindesentfuehrung

Die internationale Staatengemeinschaft hat sich in mehreren voelkerrechtlichen Vertragen fur den besonderen Schutz der Kinder ausgesprochen. Werden Kinder im Zuge eines (Ehe-)Konfliktes von einem Elternteil gegen den Willen des anderen Elternteils ins Ausland verbracht, spricht man von einer Entfuhrung. Das Haager UEbereinkommen uber die zivilrechtlichen Aspekte internationaler Kindesentfuhrung (HKUE) regelt Ruckfuhrungsverfahren seit nunmehr fast 30 Jahren erfolgreich. Im Marz 2005 traten die EG-VO Nr. 2201/2003 (sog. Brussel IIa VO) und das dazu gehoerige nationale Durchfuhrungsgesetz zum Internationalen Familienrecht (IntFamRVG) in Kraft. Es ist Ziel der Brussel IIa VO, das HKUE-Verfahren noch einfacher und effektiver zu gestalten. Die Auswirkungen der Brussel IIa VO und des IntFamRVG auf das HKUE-Verfahren sind Gegenstand dieser Arbeit, in der ein internationales und ein innereuropaisches HKUE-Verfahren miteinander verglichen und bewertet werden. Die dargestellten Verfahren sind jeweils Gerichtsentscheidungen nachempfunden. Abschliessend wird Mediation als viel versprechende Moeglichkeit der aussergerichtlichen Konfliktloesung in Entfuhrungsfallen dargestellt und analysiert.