Ist der Bologna-Prozess mit dem Bildungsideal und der Universitatsidee Wilhelm von Humboldts vereinbar?

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Pdagogik - Hochschulwesen, , Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Bologna-Prozess im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit den Humboldt'schen Universitts- und Bildungsvorstellungen zu betrachten und mgliche Abweichungen zu errtern.
Durch die Bologna-Erklrung im Jahr 1999 wurde das europische Hochschulsystem einer weitreichenden Umstrukturierung unterzogen, die das Diplom als akademischen Grad verschwinden und durch ein zweistufiges System mit Bachelor- und Master-Abschlssen ersetzen lie.
Seit der Verabschiedung der Bologna-Erklrung wird dieser Prozess jedoch immer wieder von zahlreichen Debatten begleitet. Grundlage fr die vorliegende Arbeit ist die mehrfach entfachte Diskussion um die Bercksichtigung der Bildungsreformen Wilhelm von Humboldts im Bologna-Prozess. Kritiker betrachten die umfassenden Vernderungen des europischen Hochschulraumes als fortschreitende Verabschiedung vom Humboldt'schen Bildungsideal und seiner Universittsidee, die noch lange nach dessen Tod seit mindestens 200 Jahren die Universittslandschaft in Europa und Amerika prgen.
Zunchst erfolgt ein Einblick in die Biografie Humboldts, um einen berblick ber die bildungstheoretischen Einflsse auf ihn darzustellen und seinen Weg zu einem der bedeutendsten Bildungsreformer zu skizzieren. Anschlieend wird das Humboldt'sche Bildungsideal erlutert; dabei beschrnkt sich dieses Kapitel auf die fr die Fragestellung relevanten Informationen. Die Rolle des Staates fr die Bildung des Menschen ist ein weiterer Gesichtspunkt, der im Hinblick auf die sptere Universittsidee Humboldts beleuchtet wird. Um die Humboldt'sche Universittsidee und den geschichtlichen Rahmen fr die Grndung der Universitt Berlin nachvollziehen zu knnen, wird der Zustand der Universitten zum Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts dargestellt. Die Vorstellung Humboldts ber das Verhltnis von Universitt und Staat spielt