Ithaka

Ithaka ist zwanzig, sie lebt auf einer kleinen griechischen Insel mitten im Meer Mitte der sechziger Jahre und trägt den gleichen Namen wie die Heimat Odysseus, die der homerische Held ein Leben lang versuchte zu erreichen.

Ithaka hat ihre ganze Kindheit mit ihrem Vater verbracht, doch eine Krankheit, die sein Herz getroffen hat, hat ihn ihr im Alter von zehn Jahren weggenommen. Von ihm bleiben ihr nur die Haarspange in Form einer weißen Rose, mit der er ihr die Flechte band, und zwei mysteriöse Gedichte, eines von denen seiner echten Heimat Bayern gewidmet ist, aus der er vor Jahren geflohen ist, ohne dass jemand den genauen Grund kennt.

Von der Lust nach Wissen und nach Verstehen getrieben, unternimmt Ithaka eine Reise nach Deutschland. Sie wird sich in der scheinbar ruhigen Stadt Kreuzbach wiederfinden. Aber der Schein trügt, denn unter den schönen Villen mit Garten und dem blauen Himmel verstecken sich in Wahrheit beängstigende Geheimnisse und unbeglichene Rechnungen. Das Leben, das beim Neuanfangen holpert, die offenen Wunden, die Spuren des Krieges, eine verschlossene jüdische Gemeinde, eine stockende Politik, eine Gruppe von Nazis, die ungestört Gewalt übt.

Ein Hoffnungsschimmer: Ithaka lernt eine Gruppe Studenten kennen, die von einem authentischen Veränderungswunsch beseelt sind. An ihrer Seite wird Ithaka die Puzzleteile einer Vergangenheit zusammensetzen, die seit Jahren in den Orten, in den Leuten und in den Worten auf sie zu warten scheint.