Joseph Beuys - zwischen Kunst und Kult

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Kunst - Installationen, Aktionskunst, 'moderne' Kunst, Note: 1,0, Freie Universitt Berlin (Institut fr Religionswissenschaft), Veranstaltung: Seminar Knstlerkult von der Romantik bis in die Gegenwart", Sprache: Deutsch, Abstract: Joseph Beuys war einer der berhmtesten deutschen Nachkriegsknstler, der nicht nur knstlerisch, sondern auch gesellschaftspolitisch aktiv war. Seine Werke und Aktionen erscheinen dem Betrachter bis heute meistens schwer greifbar, vielleicht sogar rtselhaft. Er verwendete nicht nur ungewhnliche Materialien fr seine Kunst, sondern brachte diese auch in einen ungewohnten Kontext. Doch seine Kunst nicht unmittelbar greifbar zu machen war von ihm intendiert, denn er wollte Denkprozesse provozieren. Er entwickelte die Definition eines erweiterten Kunstbegriffs und konzipierte daraus die Vorstellung einer sozialen Plastik als allumfassendes Kunstwerk. Er wollte sein Wirken und Schaffen gerade nicht im musealen Bereich verhaftet sehen, sondern in die Gesellschaft und Politik eindringen. Dabei betonte er stets seine Einheit von Knstler, Politiker und Pdagoge. Seine eigene Person spielte eine entscheidende Rolle bei seiner knstlerischen Arbeit. Im Zuge der Entwicklung wurde auch sein ueres ab einem bestimmten Zeitpunkt gewissermaen uniformiert. Man kennt ihn gekleidet in Anglerweste, Jeans, Lederstiefel und den legendren Filzhut. Er trug diese Kleidung privat sowie whrend seiner Aktionen, wodurch die Grenze zwischen Privatmann und Knstler verschwamm. Es ist in der Folge ein regelrechter Kult um seine Person entstanden.
Das Spannungsfeld zwischen Beuys als Privatperson und Kultfigur soll im Folgenden kritisch betrachtet werden. Ein besonderes Augenmerk soll darauf liegen, was Beuys selbst dazu beigetragen hat, zu einer Kultfigur zu werden und inwieweit er dies beabsichtigte. Dazu werde ich zunchst auf den erweiterten Kunstbegriff Beuys' eingehen und schlielich auf dessen Ausformung im