J"dische Religion, Geschichte und Kultur

Zeitlichkeit, das Sein in der Zeit, ist bestimmt durch das Wissen um die Vergangenheit, das Bewusstsein der Gegenwart und die Erwartung der Zukunft. Sylvie Anne Goldberg fragt nach der Entwicklung j"discher Zeitlichkeit in der biblischen Epoche, in Jerusalem und Babylon, bis zur Zerstrung der Tempels im Jahr 70 unserer Zeitrechnung.Die Autorin lenkt den Blick auch auf das Judentum in der Zerstreuung: An der Kalenderfrage zeigt sich das Ringen der j"dischen Akademien in Palstina und in Bagdad um Prdominanz. Das Ringen um die G"ltigkeit des schriftlichen, in der Tora "berlieferten Gesetzes und der m"ndlichen Tradition schlgt sich in Fragen nach der Bedeutung der Vergangenheit und nach der Mglichkeit von Vernderung in der Gegenwart und von Gesetz und Auslegung nieder. Dies tritt in dem Disput des rabbinischen Judentums mit den Karern zutage. An dem ersten groen j"dischen Theologen, dem in Bagdad lehrenden, aus gypten stammenden und in Palstina ausgebildeten Gaon Sa'adia, im 10. Jahrhundert, wird die Bedeutung des Rabbinats veranschaulicht.Das Literaturverzeichnis bietet eine n"tzliche Sammlung von u.a. rabbinischen Texten aus vielen Jahrhunderten.