Jurij M. Lotmans Theorie des Narrativen im Bezug auf L. N. Tolstois "Anna Karenina"

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Einer der bedeutendsten Vertreter des russischen Realismus, war Lew Nikolaewitsch Tolstoi. Nach dem historischen Roman Krieg und Frieden", der ganz in der realistischen Tradition verfasst wurde, erschien sein zweiter groer Roman: Anna Karenina". Diesmal griff Tolstoi auf einen gegenwartsbezogenen Stoff zurck und benutzte die zeitgenssischen Metropolen St. Petersburg uns Moskau als Kulissen fr seine Handlung. In Anna Karenina" erwies sich Tolstoi als hervorragender Psychologe, der dem Leser tiefe Einblicke in die menschliche Seele gewhrte.
Die Komplexitt des Romans, sein Umfang und vor allem die scheinbar willkrliche Hufung verschiedener Motive, die auf den ersten Blick miteinander nur lose verknpft sind, wurde von den Kritikern als belastend und strend empfunden.
Lotmans Theorie der semantischen Rume eignet sich sehr gut fr die Analyse des Romans, da A. K." auf zwei unterschiedlichen Erzhlstrngen aufgebaut ist, also ber zwei kontrastive semantische Rume verfgt. Das theoretische Werkzeug, das Lotman in seiner Abhandlung liefert, macht es mglich, die zwei unterschiedlichen Lebensmodelle, die Tolstoi seinem Leser anbietet, systematisch zu untersuchen.
Neben Lotmans Werk Die Struktur literarischer Texte" erscheint es mir sinnvoll, auf die wissenschaftlichen Beitrge von Karl Nikolaus Renner zurckzugreifen, der die Theorie der Grenze von Lotman przisierte und weiterentwickelte. Im ersten Teil der Arbeit setze ich mich also mit den theoretischen Grundlagen Lotmans Theorie auseinander. Im zweiten Teil skizziere ich die sujetlose Textschicht des Werkes. Im dritten Teil der Arbeit gehe ich auf die Ereignisse ein, wobei den beiden zentralen Erzhlstrngen Anna-Wronsky und Kitty-Lewin eine besondere