Kabbala und Haskala

In dieser Studie wird die jdische Aufklrung in ihrer spezifischen Ausprgung bei Isaak Satanow (17321804) sowie dessen einzigartige Verwendung der jdischen Mystik zur Harmonisierung verschiedenster Wissensfelder dargestellt, analysiert und kontextualisiert. Besondere Aufmerksamkeit erhalten dabei die Schrift Imre Bina (Worte der Einsicht) und seine Neufassung des Hauptwerkes der Kabbala Zohar Tinyana (Ein zweiter Zohar). Es wird hierbei primr sowohl die Funktion kabbalistischer Symbolik in ihrer Aufnahme und Interpretation bei Satanow beleuchtet, als auch deren vermittelnde Aufgabe innerhalb seiner auergewhnlichen Synthese aus Berliner Aufklrung, moderner Naturwissenschaft, philosophischen Strmungen und jdischer Tradition. Damit wird gezeigt, dass nicht nur skularisierende Tendenzen des Rationalismus oder assimilatorische Perspektiven eine entscheidende Rolle beim Eintritt der jdischen Religion und Kultur in die Moderne spielten, sondern auch kabbalistische Paradigmen an dieser Schwellenposition eine weitreichende Wirkung ausbten. Zudem wird auf die ambivalente Rezeptionsgeschichte dieser schillernden Figur eingegangen und eine Neubewertung solch facettenreicher Autoren wie Satanow gefordert.