Kalter Krieg auf dem indischen Subkontinent

In den Jahren 1971/72 waren in Mitteleuropa und Sdasien zwei gegenlufige Bewegungen zu beobachten. Whrend die deutsch-deutsche Entspannungspolitik den Ost-West-Konflikt zu berwinden suchte, entspann sich zwischen den beiden Nachfolgestaaten Britisch-Indiens ein Krieg, der zur Teilung Pakistans und Grndung Bangladeschs fhren sollte. Indien untersttzte die bengalische Unabhngigkeitsbewegung gegen die pakistanische Zentralregierung. Entscheidend sind hierbei die unterschiedlichen Block-Allianzen der jeweils agierenden Nationalstaaten: Waren Bundesrepublik und DDR ihre Loyalitten im Kalten Krieg recht klar, so blieben sie im bndnisfreien Indien bewusst weitaus unklarer. Dennoch war mit Abschluss des Indisch-Sowjetischen Freundschaftsvertrages im August 1971 eine (vor allem sicherheitspolitische) Annherung der indischen Regierung an die UdSSR zu beobachten, derweil Pakistan schon frher zu einem wichtigen strategischen Partner der USA auf dem Subkontinent avanciert war. Ausgehend von der Hypothese, dass fr Bundesrepublik und DDR Anfang der 1970er Jahre die Auseinandersetzung miteinander ihre Loyalitten im Kalten Krieg berwog, untersucht die vorliegende Arbeit die Haltung der beiden deutschen Staaten im Bangladeschkrieg.