Kanonbildung und Editionspraxis

Die Editionswissenschaft, aber auch die editorisch arbeitenden Fachdisziplinen haben sich bisher nicht besonders intensiv um das spezifische Verhltnis von Kanon und Edition bemht. Der vorliegende Band legt in einem interdisziplinren Zugriff exemplarische Studien aus der Literaturwissenschaft, der Musikwissenschaft und der Philosophie vor, die theoretische Fragestellungen der Kanonforschung mit Fllen der fachgeschichtlichen Editionspraxis verbinden, um so Konturen einer fachbergreifenden Beziehungsbeschreibung von Kanonbildung und Editionspraxis sichtbar zu machen. Dazu schlgt der Band vier Wege ein. In einer ersten, wissenschaftsgeschichtlich orientierten Rubrik werden Aspekte der Fachgeschichtsschreibung" aus philosophischer und neu- wie altgermanistischer Perspektive in den Blick genommen. Die zweite Rubrik Ausgabentypologische Aspekte" befragt die Editionsformen in ihrem Bezug zu Kanonbildungsprozessen. Wie sich Autor-, Editor- und Leser-/Benutzer-Perspektiven auf Kanonisierungsphnomene niederschlagen, errtert die dritte Rubrik Produktions- und rezeptionssthetische Aspekte". Schlielich wirft die vierte Rubrik Wissenschaftspolitische Aspekte" ein Augenmerk auf die Auswirkungen von institutionellen, lebensweltlichen und biografischen Rahmenbedingungen auf Kanonisierungsfragen im Kontext von Editionen.