Katyń - gestern und heute

Im Frhjahr 1940 begann auf dem Territorium der Sowjetunion der sowjetische Geheimdienst NKWD eines der schrecklichsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts - die aussergerichtliche Ermordung von fast 22.000 polnischen Offizieren. Die Wahrheit ber dieses Verbrechen wurde whrend der gesamten Nachkriegszeit von den sowjetischen Machthabern streng geheim gehalten.
In der vorliegenden Arbeit wird der Prozess der Entwicklung ber die offizielle Haltung der sowjetisch/russischen Elite, angefangen in der chrustschowschen ra bis in die heutige Zeit, verfolgt. Viel Wert wird vor allem auf die Aufklrung der Grnde und den Faktoren gewidmet werden, die die daraus resultierende Entwicklung begnstigten. Das Hauptaugenmerk der Untersuchung liegt in den aktuellen russischen Beziehungen zum Thema Katyn' und soll vor allem die Frage beantworten: Wie sehen die Grundpostulaten dieser Politik aus, welche Ziele werden dabei verfolgt?
Ungeachtet der Anerkennung der Massenerschieung der polnischen Offiziere und die bernahme der Verantwortung fr dieses Verbrechen von sowjetischer Seite im Jahr 1990 ist die Angelegenheit von Katyn' auch heute, nach nun mehr 70 Jahren, noch immer nicht gelst. Das Verbrechen von Katyn' ist bis heute noch nicht juristisch anerkannt, denn weder die Vollstrecker dieser Morde sind namentlich bekannt, noch sind ihre Opfer jemals rehabilitiert worden. Die noch unbeantworteten Fragen beim Verbrechen von Katyn' vergiften die russisch-polnischen Beziehungen und sen die Saat des Misstrauens zwischen den zwei Vlkern.
Weiterhin wird in dieser Studie die These aufgestellt, dass von der Lsung der Katyn'- Frage auch die russische Zukunft selbst abhngt: Wird Russland den Weg der Demokratie gehen, indem es das Verbrechen von Katyn' juristisch anerkennt und sich damit zur berwindung des Stalinismus in Politik und Gesellschaft bekennt? Oder wird es - in Ablehnung einer demokratischen Wegrichtung - in alten sowjetischen Mythen und Dogmen gefangen bleiben?
Alle diese Fra