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Wie bei der Verteilung von Familienformen im allgemeinen haben die unter schiedlichen Gesellschaftssysteme der frheren BRD und DDR auch in Struktur und Leben nichtehelicher Lebensgemeinschaften ihre Spuren hinter lassen. Dies gilt auch, wenn sich der Blick auf nichteheliche Lebensgemein schaften mit Kindern richtet, eine Lebensform, die in der DDR viel hufiger war als in der BRD. Gem diesen unterschiedlichen Traditionen sind in den alten Bundeslndern Paare mit ein- oder beidseitiger Scheidungserfahrungen hufiger und Partnerschaften lediger Eltern seltener als in den neuen Bundes lndern. Ebenfalls auf DDR-Tradition beruht der hhere Anteil von nichtehe lichen Lebensgemeinschaften in einem gemeinsamen Haushalt. Unter die Rubrik der Ost-West-Unterschiede fallen auch folgende Befunde: In den neuen Bundeslndern liegt der Anteil der hufiger als einmal monatlichen Kontakte insgesamt deutlich niedriger als in den alten Bun deslndern; ob dies mit dem DDR-spezifischen Charakter nichtehelicher Lebensgemeinschaften zusammenhngt, als "nichteheliche Familien gemeinschaften" zu fungieren, erscheint nicht ausgeschlossen, bedarf aber weiterer Aufklrung. Der Kontakt ehelich geborener Kinder zum anderswo wohnenden ge schiedenen oder getrenntlebenden Vater ist in den alten Bundeslndern intensiver als der Kontakt nichtehelich geborener Kinder zu ihrem zur Zeit der Geburt mit der Mutter nicht verheirateten Vater auer Haus. "Kindorientierung" der Eheschlieung in den alten Bundeslndern geht demnach einher mit einer verbreiteten Indifferenz nichtehelicher Partner gegenber ihren Kindern. In den neuen Bundeslndern ist dieses Geflle kaum zu spren.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783810020437
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 241
- Utgivningsdatum: 1998-01-01
- Förlag: VS Verlag fur Sozialwissenschaften