Kirche - Geschpf und Werkzeug des Evangeliums

Christlicher Glaube ist Existenz in der Geschichte, darum leibhafte Existenz und darum Existenz in der Kirche: Der Glaube ist dem am Kreuz vollendeten leibhaften Lebenszeugnis des Gottessohnes von der vershnenden Gemeinschaft, die Gott von sich aus in seinem Sohn mit der Menschheit aufgenommen hat, begegnet und findet dank der Erfahrung der Wahrheit dieses Evangeliums sich selbst in diese leibhafte Gemeinschaft versetzt. Das befhigt und verpflichtet ihn, die von Christus selbst geschaffene Wirklichkeit dieser leibhaften Gemeinschaft Gottes mit den Menschen im Abendmahl zu feiern, sie dadurch ffentlich zu verkndigen und alle Welt in diese Gemeinschaft einzuladen. So ist die Kirche zugleich Geschpf und Werkzeug des Evangeliums. Als solchem ist ihr ihre geschichtliche Identitt in der durch die sterliche Christusoffenbarung ermglichten und verlangten Feier des Herrenmahles gewhrt. Zur Pflege dieses liturgischen Kerns ihrer Zeugnis- und berlieferungspraxis hat sie den fr die ursprungsgeme Feier und Verkndigung des Evangeliums unverzichtbaren Lese- und Auslegungskanon der Heiligen Schrift zu fixieren, fr die Berufung von Amtstrgern zu sorgen, die die orientierende und kritische Autoritt dieses geschriebenen Kanons zur Geltung bringen und erhalten knnen, und fr die kanonsgeme Ordnung der Einzelgemeinden und der Ortskirchen (Landeskirchen) sowie fr die Ordnung der Gemeinschaft, in der alle Ortskirchen untereinander stehen, zu sorgen. Die damit theologisch zu entfaltenden Themen - der in der Christusoffenbarung begrndete gottesdienstliche Identittskern der Kirche, die Heilige Schrift, die Ordnung des Amtes der Kirche, Kirchenverfassung und kumene - sind Gegenstand der Beitrge vorliegenden Buches.