Kleist-Rezeption in Frankreich

Inhaltlich unvernderte Neuauflage. Seit der Inszenierung des Prinzen von Homburg auf dem Theaterfestival in Avignon 1951 ist Heinrich von Kleist einer der bekanntesten und beliebtesten deutschen Dramatiker in Frankreich. Sein literarisches Werk und seine Lebensgeschichte haben sich bei einem Groteil der franzsischen Literatur- und Theaterliebhaber zu allgemeinem kulturellem Hintergrundwissen verfestigt, was zahlreiche Verffentlichungen und Theaterinszenierungen in den vergangenen Jahrzehnten eindrucksvoll bezeugen. Die Aufnahme von Kleists Werk in Frankreich ist jedoch keinesfalls selbstverstndlich, da Kleists persnliche Beziehung zu Frankreich von tiefen Widersprchen, bis hin zum glhenden nationalistischen Hass, durchzogen war. Michael Rsener stellt in seiner Arbeit die Frage, wie sich dieses Werk, gleichsam geprgt von der europischen Aufklrung und der deutsch-nationalen Befreiungsbewegung, in Frankreich durchsetzen konnte. Er vollzieht die Stationen nach, an denen sich franzsische Intellektuelle mit den Arbeiten und der Person des deutschen Dichters befasst haben. Neben der Geschichte der Rezeption soll so gleichermaen ein Blick auf die Deutsch-Franzsischen Beziehungen erffnet werden, deren gegenwrtige Freundschaft in der Vergangenheit nicht selten von Gegenstzlichkeit und Zwietracht geprgt war.