Konversion und Integration

In dieser Monographie wird der Grad der sozialen Integration von Jdinnen und Juden, die im 17. und 18. Jahrhundert im Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg zum Luthertum konvertierten, untersucht. Whrend die bisherige Forschung weitgehend ein Misslingen konstatierte und die speziellen Integrationsbedingungen der frhneuzeitlichen Stndegesellschaft vernachlssigte, kann durch die tiefgrndige Analyse zahlreicher neuer, insbesondere handschriftlicher Quellen ein differenzierteres Bild von Konvertit*innen jdischer Herkunft und deren Leben nach der Taufe gezeichnet werden. Nach der Darstellung frhneuzeitlicher Ansichten zum Thema Konversion im lateinischen Christentum und der Konversionspolitik in der Frhen Neuzeit wird der Umgang mit Juden, Mission und Konversion in Sachsen-Gotha-Altenburg beschrieben. Auf einer breiten Quellenbasis erforscht die Autorin dann mgliche Konversionsmotive, die Taufanbahnung, die materielle Versorgung und geistliche sowie kulturelle Unterweisung whrend des Katechumenats und schlielich den Vollzug der Taufe. Anschlieend widmet sich die Verfasserin intensiv dem Leben der Konvertit*innen nach der Taufe, welches anhand einzelner Fallbeispiele umfassend rekonstruiert werden konnte. Neben den bereits gut erforschten gelehrten Konvertiten jdischer Herkunft gelangen nun endlich auch Frauen und Mnner in den Blick, die in andere soziale Schichten integriert wurden.