Kostenorientierte Steuerung des Zivilprozesses

Die Verwirklichung des Rechts im Zivilprozess ist weithin eine Frage der Kosten. Michael Breyer erarbeitet systematisch das deutsche Prozesskostenmodell, vergleicht es mit den eher deregulierten Alternativen des englischen und amerikanischen Zivilprozesses und analysiert Effizienz und Effektivitt des deutschen Regelungsansatzes. Er kommt zu dem Ergebnis, dass das deutsche Modell sehr leistungsstark ist und spricht sich fr eine Fortentwicklung des bestehenden Systems unter Beibehaltung der prgenden Elemente aus. In einer rechtsvergleichenden Analyse fragt er zunchst nach den von den Parteien des Zivilprozesses insgesamt zu tragenden Kosten. Der Autor errtert vor allem die unterschiedliche Bestimmung der Anwaltsvergtung: nach Streitwert in Deutschland, nach Zeitaufwand in den USA und in England. Anschlieend fragt er nach der Verteilung der Kosten zwischen den Parteien mit den Alternativen einer Unterliegenshaftung und einer Haftung fr prozessuales Verschulden. Schlielich analysiert er die Mglichkeiten der Parteien, sich zur Finanzierung und Versicherung ihres Prozesses Dritter zu bedienen. Unterschieden werden steuerfinanzierte Angebote der ffentlichen Hand (Prozesskostenhilfe, legal aid) und von den Parteien finanzierte Angebote privater Unternehmen (Rechtsschutzversicherung, anwaltliches Erfolgshonorar, Prozessfinanzierung). Effizienz und Effektivitt werden an den Parametern Transaktionskosten, Zugang der Brger zu Gericht und Unabhngigkeit der Anwlte von Staat, Partei und sonstigen Dritten gemessen. Beim Transaktionskostenvergleich bercksichtigt der Autor gleichermaen die Kosten der ffentlichen Hand fr die Einrichtung des Justizapparates und die Parteikosten.