Kreditrisikosteuerung mit Portfoliomodellen

In den deutschen Kreditinstituten setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass die Kreditrisikosteuerung einen wesentlichen Bestandteil des Bankcontrollings darstellt. Bevor Steuerungsmanahmen ergriffen werden knnen, muss zuerst die Hhe des Kreditrisikos quantifiziert werden. Zustzlich zur Betrachtung des Risikos auf Einzelgeschftsebene ist dabei vor allem die Risikoquantifizierung auf Gesamtportfolioebene in den Vordergrund gerckt, da zwischen den Kreditnehmern eines Portfolios Risikozusammenhnge bestehen. Aufgrund dieser Anforderungen hat die Praxis eine Reihe von Kreditportfoliomodellen mit dem Zweck entwickelt, die tatschliche Risikosituation des Portfolios mglichst gut abbilden zu knnen. Leider werden diese Modelle in der Praxis jedoch oft ohne das notwendige Hintergrundwissen angewendet, sodass Ergebnisse teilweise fehlerhaft interpretiert werden. Dies kann zu falschen Steuerungsmanahmen und damit zur Verschlechterung des Rendite-/Risikoverhltnisses eines Kreditinstitutes fhren. Aus diesem Grund ist es die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit, die Funktionsweise von Kreditportfoliomodellen nher zu erklren. Neben einer detaillierten Darstellung von kommerziellen Kreditportfoliomodellen wird anhand daraus abgeleiteter Modelle die Simulation von Kreditrisiken eines Beispielportfolios durchgefhrt. Die Arbeit zeigt, dass ein eindeutiger Zusammenhang zwischen den Inputparametern wie Ausfallwahrscheinlichkeit, Ratingklasse und Vertrauensbereich und den daraus resultierenden Ergebnissen besteht. Allerdings ist die alleinige Betrachtung des in der Praxis weit verbreiteten Value at Risk nicht immer ausreichend, sondern es ist oft zustzlich der gesamte oder erwartete Verlust hinzuzuziehen. Auerdem wird gezeigt, inwieweit Modellannahmen zu Verflschungen in den Ergebnissen fhren knnen. Zuletzt werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Modellkategorien zusammengefasst.