Kriminalprventionsrecht

Das Recht der polizeilichen Kriminalprvention befindet sich in einer Regelungskrise. Einerseits soll die Polizei immer weitergehende Prventionsbedrfnisse befriedigen: Sie soll komplexe kriminelle Strukturen des Terrorismus und der organisierten Kriminalitt eindmmen. Zudem soll sie gesellschaftliche Funktionszusammenhnge wie den ffentlichen Raum mitgestalten, um Straftaten dort bereits im Keim zu ersticken. Hierzu soll sich die Polizei an Handlungskonzepten orientieren, welche ber die herkmmlichen Muster hoheitlicher Sicherheitsgewhr erheblich hinausgehen. Andererseits ist bisher weitgehend ungeklrt, wie sich diese erweiterte Prventionsttigkeit wirksam regulieren lsst. Dieses konzeptionelle Defizit fhrt fast zwangslufig zu mangelhaften Regelungen, die vielfach verfassungsrechtliche Anforderungen verfehlen. Matthias Bcker arbeitet die erweiterten kriminalprventiven Handlungskonzepte der Polizei heraus und untersucht, wie diese Handlungskonzepte rechtlich ermglicht und zugleich so begrenzt werden knnen, dass die Grundrechte der Betroffenen gewahrt bleiben. Dazu zeigt er materiellrechtliche und verfahrensrechtliche Erweiterungsanstze im Strafrecht, im Polizeirecht und im Strafverfahrensrecht auf. In einer Gesamtschau ordnet er diese Erweiterungsanstze und Regime einander zu und stellt so die Grundlagen eines leistungsfhigen Kriminalprventionsrechts bereit. Die Arbeit wurde mit dem Preis der Deutschen Hochschule der Polizei 2016 ausgezeichnet.