La Mandragola und die Tradition der Novelle

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universitt Jena (Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Genie Machiavellis lag vornehmlich in seiner einzigartigen Weise, die Leute, deren Handeln - kurz, das menschliche Leben zu beobachten und daraus praktische Schlussfolgerungen zu ziehen. Machiavellis Ziel war es immer, die Menschen so zu beschreiben, wie sie wirklich sind, ohne dabei einen euphemistischen Ton anzuschlagen oder ins Pejorative zu versinken. Machiavelli brilliert durch nchterne Ausformulierungen der Wirklichkeit. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch dieses Werk, La Mandragola", von dieser auergewhnlichen Gabe der Beobachtung und der Beschreibung geprgt ist. In diesem Stck flicht Machiavelli seine Weltanschauung in ein fiktives Geschehen einer Komdie ein, wobei Machiavelli dramentheoretische Aspekte mit Elementen der novellistischen Tradition verschmilzt.
Thema dieser Hausarbeit ist La Mandragola' und die Tradition der Novelle", wobei das erklrte Ziel darin besteht, aufzuzeigen, inwieweit das Stck La Mandragola" novellistische Zge aufweist. Dazu mchte ich im Folgenden kurz auf die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Novelle eingehen, um dann einen Bogen zu den Gemeinsamkeiten der Novelle und dem zu untersuchenden Werk Machiavellis, La Mandragola", schlagen zu knnen, wo ich mich sowohl auf die ueren wie auch auf die inneren Charakteristika beider Genres beziehen werde.
Es ist noch anzumerken, dass sich die Bezugnahme auf Novellen in dieser Arbeit fast ausschlielich auf den Novellenzyklus Boccaccios, das Decamerone", beschrnkt. Dies geschieht sowohl aufgrund der Tatsache, dass sich La Mandragola" durch einen gewissen Imitationscharakter zu Form und Inhalt einiger Novellen jenes Zyklus' auszeichnet als auch aufgrund der Rolle, welche Boccaccio als partielle Inspirationsquelle und Vorbild nicht unerheb