Lamella Bernensis

Am Anfang der hier vorgelegten Gemeinschaftspublikation stand die 'Lamella Bernensis' (LB): dieses Amulett galt es, nach seinem berraschenden Auftauchen in Bern, berhaupt einmal zu entziffern, zu verstehen und der Fachwelt in angemessener Form zur Kenntnis zu bringen. Geplant war zunchst nur die bescheidene Publikation eines - allerdings recht aufregenden - Neufundes. Bald aber zeichnete sich ab, dass verschiedene Eigenheiten der LB erhhte Aufmerksamkeit verdienten. Insbesondere musste hinsichtlich des im Text entwickelten 'Kosmos' der sieben Himmel und dessen, was darunter ist, Vergleichbares aufgesprt werden. Die Suche fhrte zu nchst auf PGM XXXV, von dort auf die Tablette magique de Bey routh (TMB) im Louvre. Bereits die Einsicht in deren editio princeps, die Heron de Villefosse im Jahre 1909 besorgt hatte, liess eine so enge Beziehung zur LB zutage treten, dass auf Anhieb Ergnzungen und Verbesserungen in beiden Texten mglich wurden. Sicherheit freilich war nur am Original zu gewinnen. Die TMB wurde deshalb im Louvre einer neuen Lesung unterzogen, und das Ergebnis der Arbeit beseitigte alle Zweifel an der Notwendigkeit einer Neuaus gabe. berdies zogen die Revision dieses nchstverwandten Amuletts und die sukzessive Beibringung von Parallelstellen aus anderen Texten wiederholte Neulesungen der LB nach sich, sodass deren Text gegenber den ersten Deutungsversuchen in mehreren, fr den Sinn entscheidenden Punkten verbessert werden konnte.