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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Interkulturelle Kommunikation, Fachhochschule Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit ein paar Jahrzehnten ist insbesondere in Lndern der westlichen Welt" ein bestndiges Anwachsen des Segments der Lebenshilfeliteratur zu beobachten. berhaupt scheint sich die Lebenskunst mit ihren Entwrfen vom gelingenden Leben des Einzelnen seit einiger Zeit wieder groer Beliebtheit zu erfreuen. Es mangelt nicht an Konzepten, Strategien und Rezepten fr ein vermeintlich zuverlssiges Erreichen des individuellen Glcks.
Die Lebenskunst der Gegenwart ist jedoch nur noch selten Kern philosophischer Bemhungen. Vielmehr ist sie mittlerweile zum Spezialgebiet fr Disziplinen wie Psychologie, Biologie, Neurowissenschaften und Betriebwirtschaftslehre geworden. In ihren populren und finanziell oft uerst eintrglichen Ausformungen hat die zeitgenssische Lebenskunst eine ganz eigene Gattung hervorgebracht, in der das Individuum als starke, autarke Einheit gedacht wird, die unablssig an ihrer eigenen Optimierung arbeitet. Es gilt, Ressourcen des Selbst freizulegen und effektiv zu nutzen, sich mglichst perfekt auszubalancieren, den Zufall zu berwinden und schlielich das totale Glck durch eigene, bewusste Bemhungen herbeizufhren.
Neben den deutlichen bertreibungen und Vereinseitigungen, mit denen diese Konzepte gespickt sind, scheinen die hier vertriebenen Ratschlge an den Einzelnen noch in anderer Hinsicht problematisch zu sein. Denn das Selbst, das sich durch Optimismustraining, Gefhlskontrolle und das Ausschpfen des eigenen Humankapitals maximal selbst optimiert, passt auch ganz vorzglich in das Menschenbild politischer und wirtschaftlicher Kalkle, die neuerlich verschrfte gesellschaftsweite Probleme auf den Einzelmenschen und dessen Eigenverantwortung" umzulegen gedenken. Zu fragen wre dann, inwieweit die gegenwrtigen Selbstsorge-Konzepte von solchen gesellschaftlichen Entwicklun
Die Lebenskunst der Gegenwart ist jedoch nur noch selten Kern philosophischer Bemhungen. Vielmehr ist sie mittlerweile zum Spezialgebiet fr Disziplinen wie Psychologie, Biologie, Neurowissenschaften und Betriebwirtschaftslehre geworden. In ihren populren und finanziell oft uerst eintrglichen Ausformungen hat die zeitgenssische Lebenskunst eine ganz eigene Gattung hervorgebracht, in der das Individuum als starke, autarke Einheit gedacht wird, die unablssig an ihrer eigenen Optimierung arbeitet. Es gilt, Ressourcen des Selbst freizulegen und effektiv zu nutzen, sich mglichst perfekt auszubalancieren, den Zufall zu berwinden und schlielich das totale Glck durch eigene, bewusste Bemhungen herbeizufhren.
Neben den deutlichen bertreibungen und Vereinseitigungen, mit denen diese Konzepte gespickt sind, scheinen die hier vertriebenen Ratschlge an den Einzelnen noch in anderer Hinsicht problematisch zu sein. Denn das Selbst, das sich durch Optimismustraining, Gefhlskontrolle und das Ausschpfen des eigenen Humankapitals maximal selbst optimiert, passt auch ganz vorzglich in das Menschenbild politischer und wirtschaftlicher Kalkle, die neuerlich verschrfte gesellschaftsweite Probleme auf den Einzelmenschen und dessen Eigenverantwortung" umzulegen gedenken. Zu fragen wre dann, inwieweit die gegenwrtigen Selbstsorge-Konzepte von solchen gesellschaftlichen Entwicklun
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783640995929
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 36
- Utgivningsdatum: 2011-09-01
- Förlag: Grin Publishing