Lebenswelt und Wissenschaft

Das Verhltnis von Lebenswelt und Wissenschaft befindet sich mit ungewissem Ausgang in stetiger Bewegung. In diesem Prozess ist das treibende Element die Wissenschaft, die Technisierungen ermglicht und mit ihren Erkenntnissen die Welt berzieht. Trotz der fortschreitenden Verwissenschaftlichung hat sich die Lebenswelt jedoch ihre Eigenstndigkeit bewahrt. Die vorliegenden Studien tragen zur Aufklrung dieses erstaunlichen Phnomens bei. Sie weisen Strukturdifferenzen der beiden Erfahrungsweisen auf und zeigen, wie sie mit- und gegeneinander existieren. Zugleich wird deutlich, dass ein Ende der lebensweltlichen Eigenstndigkeit einen fundamentalen Wandel fr die gesellschaftliche Stellung nichtwissenschaftlicher Erfahrung bedeuten wrde. Die Untersuchungen sind begrifflich, wissenschaftstheoretisch und phnomenologisch orientiert. Sie gehen von einem weitgefassten Wissenschaftsbegriff aus, der auch Technikwissenschaften sowie wissenschaftliche Anwendungen umfasst. In den Fallbeispielen kommt den Naturwissenschaften und dem Naturbegriff eine besondere Aufmerksamkeit zu. Der Lebensweltbegriff schliet in kritischer Distanz an die Sozialphnomenologie von Alfred Schtz und die Phnomenologie Edmund Husserls an.