Lektren des Zeitgenssischen Zirkus

Im Jahr 1996 prophezeit die Pariser Zeitung Libration nach dem Besuch der Performance Le Cri du Chamlon eine dritte ra des Zirkus: den Zeitgenssischen Zirkus. Die Prognose wird Realitt: Nicht nur in Frankreich, sondern auch international gilt das Stck des Regisseurs Joseph Nadj als Startpunkt eines neuen Genres, das aktuell in den Fokus verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen gert. Ein Modell zur kohrenten Auffhrungsanalyse der Darbietungen steht jedoch bis heute nicht zur Verfgung. Diesem Desiderat trgt "Lektren des Zeitgenssischen Zirkus" Rechnung und entwickelt erstmals in Rckgriff auf die Lektretheorien der Literatur-, Theater- und Tanzwissenschaft eine Methodik zur Analyse von zeitgenssischen Zirkusdarbietungen. Darber hinaus dokumentiert und interpretiert der Band das Genre durch eine methodisch dichte, d.h. kontextualisierende Beschreibung des Gegenstandes der Auffhrung dezidiert in seinem historisch-kulturellen Kontext und liefert damit im Sinne Lessings eine rezeptionssthetische Dramaturgie des Zeitgenssischen Zirkus, die trotz der Diversitt der Auffhrungen generalisierbare Merkmale, das grundlegende Verfahren und die Bau- und Wirkungsweise der Stcke offenlegt.