Lexikon der DDR-Historiker

Beim Zusammenbruch der DDR verschwand auch das sozialistische Wissenschaftssystem. Noch heute sind kaum Informationen zu den Professoren und Gelehrten verfügbar. Bisher fehlen allgemeine biographische Nachschlagewerke zu DDR-Wissenschaftlern: die letzten Neueinträge finden sich in Kürschners Deutschem Gelehrtenkalender des Jahres 1961. Seither war den Wissenschaftlern von staatlicher Seite die Mitwirkung an solchen Werken verwehrt.Für die Entwicklung der Geschichtswissenschaft sind die Jahre der "antifaschistisch-demokratischen Umwälzung" (1945--1949) sowie die "Periode des Aufbaus der Grundlagen des Sozialismus" (1949--1961) schicksalhaft: Die personellen Grundlagen werden gelegt, um Historiker im Sinne der SED-Regierung zu formen.Dieses neue Grundlagenwerk bietet 1.100 biographische Einträge zu DDR-Historikern: Außer dem detaillierten wissenschaftlichen Werdegang sind die Qualifikationsschriften (Dissertation/Habilitation) sowie die Aufsätze im bedeutendsten historischen Periodikum der DDR aufgeführt, der "Zeitschrift für Geschichtswissenschaft". Neben Hinweisen zu Nekrologen, Gratulationen und Ehrungen sind auch die wichtigsten staatlichen Auszeichnungen aufgelistet. Das Lexikon der DDR-Historiker ist in der Forschungsliteratur zur DDR einmalig: ein elementarer Beitrag zur weiteren Aufarbeitung der DDR-Geschichte.