Literarische Konstituierung von Identifikationsfiguren in der Antike

Dieser Band geht aus den Beitrgen zu einem interdisziplinren Kolloquium hervor, das im November 2001 im Rahmen des Projekts 'Identifikationsfiguren und Mittlergestalten in Zeiten der Krise' im Sonderforschungsbereich 'Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients' an der Universitt Mnster veranstaltet wurde. Er umfat interdisziplinre Untersuchungen zu Identifikationsfiguren aus der jdischen, paganen und christlichen Antike, und zwar sowohl zu geschichtlichen Personen als auch zu rein literarischen Figuren. Im Vordergrund steht die Frage, wie Identifikationsfiguren durch die antiken Autoren so modelliert, ja erst geschaffen wurden, da sie gesellschaftlich, religis und politisch wirken konnten. Daraus entsteht eine doppelte Konzeption: Zum einen wird aus der Art ihrer literarischen Konstituierung auf die Situation zurckgeschlossen, in der Identifikationsfiguren notwendig wurden, zum anderen geht es um die konkreten Einflumglichkeiten dieser Personen und Textgestalten auf Gruppen und Gesellschaften. Damit bietet der Band einen alternativen Zugriff auf antike Quellen und erschliet neue analytische Mglichkeiten, Krisensituationen und den Wandel von Identitten in den Blick zu nehmen.