Mannlichkeit und Angst

Diplomarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Psychologie - Allgemeine Psychologie, Note: 1,0, Universitt Bielefeld (Unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Gang der Untersuchung:
In dieser qualitativen Studie wird der Zusammenhang zwischen Mnnlichkeit und Angst sowie verschiedener Formen des Umgangs mit Angst untersucht. Dazu wurden zehn Mnner, die sich hinsichtlich ihrer Lebenspraxen von Mnnlichkeit, ihres Alters und ihres Berufs unterscheiden, in einem problemzentrierten Interview zu jeweils einer konkreten persnlichen Angsterfahrung befragt. Die Interviews wurden in Anlehnung an die Grounded Theory ausgewertet.
Inhaltlich knnen die aufgefundenen ngste der Mnner vier Kategorien zugeordnet werden. Am hufigsten berichteten die Interviewpartner von ngsten vor Kontrollverlust, dann von Normalisierungsngsten, von ngsten um Krper und Leben sowie schlielich von ngsten vor dem Verlust von Autonomie oder Identitt.
Die Mglichkeiten im Umgang mit der Angst lassen sich als Kontinuum abbilden: von restriktiven Strategien der Angstbeschwichtigung, die auf den Erhalt der momentan eingeschrnkten Handlungsfhigkeit und Bedrfnisbefriedigung gerichtet sind, bis hin zu handlungserweiternden Strategien der Angstauseinandersetzung, die auf eine angstfreiere Wunscherfllung abzielen. Es wurden vier unterschiedliche Orientierungsmuster von Mnnlichkeit, also kollektive Konstruktionen, auf die sich der einzelne Mann zur Herstellung und Darstellung seiner Identitt beziehen kann und mu, herausgearbeitet.
Der Zusammenhang zwischen Mnnlichkeit und Angst liegt in der Durchlssigkeit mnnlicher Geschlechtsidentitt begrndet. Der Grad der Durchlssigkeit mnnlicher Identittsgrenzen kann einen erheblichen Anteil sowohl der empirisch aufgefundenen Erlebensvariation von Angst als auch der Handlungsvariation im Umgang mit Angst aufschlsseln: Je durchlssiger die Geschlechtsidentitt eines Mannes konstruiert ist, desto eher kann es ihm gelingen, auf progressiv-