Mauerschau - Die DDR als Film

30 Jahre nach dem Mauerfall gilt es kulturwissenschaftlich aufzuarbeiten, in welcher Form Filme aus der und ber die DDR unsere Vorstellung von diesem inzwischen verschwundenen Staat prgen. Im Kontext kollektiver Erinnerungsprozesse bernehmen Fiktionen, die Zeitgeschichte narrativ aufgreifen, wichtige kulturelle Funktionen, auch und sogar dann, wenn realweltliches Geschehen im Zuge einer Aufbereitung fr breite Zuschauerinnen- und Zuschauerkreise verdichtet und zugespitzt wird. Fiktionale Bildmedien bieten dabei eine spezifische Form der Aufarbeitung. Die Prgekraft von (Spiel-)Filmhandlungen bersteigt den Gehalt der Nachrichten, die mit dem Tagesgeschft verschwinden, um ein Vielfaches, ja sie verdrngt sogar die eigene Erfahrung. Die von entsprechenden Erzhlungen tradierten Motive und Themen sind oftmals diskursbestimmend, wenn ber die ehemalige Deutsche Demokratische Republik gesprochen und geschrieben wird unabhngig davon, wie nah oder fern sie sich tatschlich an der Historie messen lassen knnen. Der Band stellt sich daher der Aufgabe, wirksame Bilder aus und ber die DDR in Einzelanalysen von DEFA-Klassikern sowie BRD- und Hollywood-Produktionen vor und nach 1989 nachzuzeichnen.