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"Unser Erkennen bewegt sich innerhalb unseres grund stzlichen Verstricktseins, und ein ursprngliches Sich Ansprechen-Lassen lt sich nicht ,patentieren', lt sich in keiner Methode ,safe' unterbringen". Siirala (1%1, S. 72) Nahezu alles, was wir als Psychotherapeuten ber unsere Patienten sagen, wie wir uns in unserer Theorie verstndigen, wie wir unser eigenes Tun beschreiben, wie wir mit unseren Patienten sprechen und ihnen "Therapie" erklren, ist durchzogen von einer Flle von Metaphern, die wir meist gar nicht mehr bemerken. Selbst da die Therapie eine "Kur" sei, mssen wir mit Aufwand als Metapher bemerken, denn sie ist natrlich keine Kur. Therapie ist Arbeit, Traumarbeit, Denkarbeit, Trauerarbeit, Beziehungsarbeit, Gefhlsarbeit. Sie soll der Wahrheitsfindung dienen, der Aufklrung des Dunklen und Abgrndigen, die Verzerrungen unserer bertragungen korrigieren, die Projektionen zu rcknehmen, Schden beseitigen, das Unbewute bewut machen. Ein strenges Ethos verpflichtet. Warum nur sprach Freud von Kur, wenn er die psychoanalytische Behandlung meinte? Sollte ihm daran gelegen gewesen sein, die Grenzen zwischen dem Ernst der therapeutischen Arbeiten und den Mesalliancen einer Kur zu verwischen? Knnte ihm vorgeschwebt haben, den Gegensatz zwischen dem Spielerischen und der rcksichtslosen Selbstenthllug nicht mehr so ernst zu nehmen? Ihm, den wir doch immer nur von graugrnlichen Bildern mahnend und eindringlich blickend, das Gesicht mit eisgrauem Bart umrahmt, kennen? Und wenn die Metapher sein Spielzeug und zugleich Werkzeug gewesen wre? Die Literaten haben es schon immer anders gewut und von Wahrheiten gesprochen, die wissenschaftlich nicht zu haben, sondern so bestenfalls nur zu besttigen waren.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783531128436
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 325
- Utgivningsdatum: 1997-05-01
- Förlag: Springer VS