Mit dem System zum Terror der Macht

Wenn man das deutsche Schulwesen als Qualittsprodukt anpreist, darf man die Augen nicht vor den Schattenseiten dieser Kulturinstitutionen verschlieen. Jahrzehnte der Vergangenheitsbewltigung scheinen in vielen Betonkpfen nichts bewirkt zu haben. Dass die Ergebnisse der PISA-Studie fr die Verantwortlichen und Insider keine berraschung darstellen durfte, liegt auf der Hand. Denn man hat nur die Fakten eifrig verdrngt. Seltsame Ereignisse lieen immer wieder erkennen, welch zweifelhafte Fhrungsqualitten manche Schuldirektoren zur Bewltigung pdagogischer Aufgaben mitbringen. Doch die Dunkelziffer liegt weit hher. Und hier muss unweigerlich auch die Frage gestellt werden: Sind alle Schuldirektoren in Deutschland den hohen Anforderungen gewachsen, die allgemein an pdagogische Fhrungskrfte gestellt werden? Die Erfahrung lehrt: in den meisten Fllen nein. Produktive Kooperation zwischen Direktorat und Lehrerkollegium scheint an vielen Schulen dem Machttrieb der Direktoren im Wege zu stehen. Die Sicherung von Prestige und verkrusteter institutionalisierter Amtsmacht scheint den Vorrang zu genieen gegenber einer talentfrdernden, aber auch talentfordernden Schulpolitik. Die Loyalitt zu einem demokratischen Staat, die dieser allgemein von seinen Lehrern fordert, darf aber nicht zu einem Kadavergehorsam gegenber machthungrigen Institutionen oder ihren Reprsentanten verkommen, nur um konkurrierenden Quantittsansprchen zu gengen.
Wenn engagierte kritische Lehrer durch subtile Repressalien zu Bcklingen deformiert oder gar von der Bhne gefegt werden, hat der Staat sein Selbstverstndnis von kritischer Schulbildung und Erziehung aufgegeben. Daher wurde dieses Buch geschrieben, um Licht in das Dunkel eines pdagogischen Alltags zu bringen und einer harten, aber sachlichen Diskussion den Weg zu bereiten.