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Auf der Suche nach einer Erklrung fr die Niederlage im Ersten Weltkrieg, die sie selbst mglichst wenig belastete, entwickelten fiihrende Militrs eine Kriegstheorie, die der Zivilbevlkerung eine entscheidende Rolle im Kriegsgeschehen zuschrieb und diese deshalb auch mit fr den Kriegsausgang verantwortlich machen konnte. Die zuerst in der ,Dolchstolegende' politisch wirksam gewordene Lehre vom ,totalen Krieg', die in den zwanziger und dreiiger Jahren immer weiter ausgebaut und ver feinert wurde, besagte, da der Kampf mit den Waffen nur ein Element des ,moder nen' Krieges sei, neben dem der wirtschaftliche und geistige Kampf als gleichberech tigte, wenn nicht ausschlaggebende Faktoren stnden. Entsprechend sei ein knftiger Krieg, der weithin als eine Art Naturnotwendigkeit angesehen wurde, nicht nur mili trisch und konomisch, sondern auch propagandistisch vorzubereiten. Diese die wirtschaftliche und technische Entwicklung wie die Kriegserfahrungen durchaus reflektierende und zum Teil auch in anderen Staaten vertretene Kriegstheorie fand gerade in konservativen Kreisen der deutschen Bevlkerung so groe Resonanz, nicht nur, weil sie die Militrs entlastete, sondern auch, weil sie sich als politische Waffe gegen die Trger der abgelehnten Weimarer Demokratie einsetzten lie und darber hinaus einen Weg wies, die durch den Versailler Vertrag erzwungene militrische Ab rstung durch ,geistige' Aufrstung zumindest partiell zu kompensieren. Verbunden mit der Ausbreitung der Theorie des ,totalen Krieges' war eine zu nehmende Beschftigung mit Fragen der Propagandatheorie und -technik, eine Ent wicklung, die sich am massivsten in der propagandistischen Praxis der NSDAP nie derschlug und nicht wenig zum Erfolg der Partei beitrug.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783531050638
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 398
- Utgivningsdatum: 1976-01-01
- Förlag: Springer VS