Montags, 18.30 Uhr

Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht - was tut man dann? Man beginnt zu schwimmen. Und wenn man's noch nicht kann, wird es allerhchste Zeit, es zu lernen.

Das gleiche gilt frs Reden. Wer sich zeitlebens hinter dem urvterlichen Dogma Reden ist Silber, Schweigen ist Gold" versteckt, weil er sich dort in Sicherheit whnt und man ja schlielich nicht sein Herz auf der Zunge trgt, wird nie erfahren, welch glckbringende Befreiung es bedeutet, frei von der Leber weg" reden zu drfen - und dabei noch auf Verstndnis und Zuneigung zu stoen.

Doch das erleben Katharina, Renate, Jana, Maria und Magda, als sie beginnen, wenn sie sich montags um 18.30 Uhr treffen. Katharina sieht sich selbst als Kuli" und droht, unter der Last des ihr aufgebrdeten Schicksals zusammenzubrechen; Jana, von der Willkr ihres dominanten Vaters gezeichnet, wird von Alptrumen geschttelt; Renate versucht, allen Krnkungen zum Trotz auch ohne ihren Mann tief durchatmen und den Kopf oben behalten zu knnen. Und Maria und Magda? Was hat sie, die doch in sich zu ruhen scheinen und den Gleichmut gepachtet zu haben, veran-lasst, sich hilfesuchend an diesen Kreis zu wenden?
Sie lachen zusammen, sie weinen zusammen, sie trommeln sich die Seele aus dem Leib und sie erschaffen ein gewaltiges Gemlde, und irgendwann steht dem erhobenen Zeigefinger aus Omas Tagen ihr eigenes, neues (Lebens-)Motto gegenber: Schweigen ist Silber, Reden ist Gold."