Musik in der Mittelalter-Szene

Das Mittelalter scheint heute allgegenwrtig. Sei es unter dem Begriff 'Lebendige Geschichte', 'Reenactment', 'Kultur', oder schlicht neudeutsch 'Event' - die Angebote, sich dem Mittelalter zu nhern sind zahlreicher denn je. Und whrend sich die einen Holzhuser im Museumspark fr lebendige Geschichtsdarstellung bauen und dort ihre Wochenenden als Hexen, Bildhauer, Seifensieder, Schmied oder Seiler verbringen, holen sich andere blaue Flecken beim Versuch neue Abwehrtechniken beim Bhnenkampf mit dem Schwert zu erlernen. Wiederum andere genieen einfach die Atmosphre eines mittelalterlichen Marktes und tauschen in der Taverne oder an der Schenke ihre Silberlinge gegen einen Humpen Met oder Gerstensaft.
Seit den ersten Versuchen Ende der Siebziger Jahre das Mittelalter darzustellen, als man noch auf Ballettausstatter angewiesen war, um sich in mhevoller Handarbeit die passenden Beinkleider fr die Darstellung eines mittelalterlichen Spielmanns zusammenzunhen, hat sich im Laufe der Jahre eine wahre Industrie entwickelt, die von mittelalterlichen Gewndern, ber Waffen, bis hin zu Ritterrstungen nahezu alles anbietet, was auch nur im Entferntesten mit dem Mittelalter zu tun hat.
Mit der Entstehung der Mittelalter-Szene Ende der Siebziger Jahre ist parallel eine Musik-Szene herangewachsen, die heute zu den stilistisch am breitesten gefcherten Musik-Szenen gehrt. Die Musik der Mittelalter-Szene entwickelte sich von den eher folkloristisch geprgten Versuchen mittelalterliche Texte akustisch zu vertonen, ber die Wiedergabe mittelalterlicher Musikstcke auf historischen Instrumenten, bis hin zur Generierung vllig eigener Stile mit E-Gitarren, Synthesizern und Schlagzeug. Die Musik der Mittelalter-Szene ist im Laufe der Jahre ber die Grenzen der Mittelaltermrkte hinaus mittlerweile auch sehr erfolgreich in den CD-Verkaufscharts angekommen.
In dieser Studie soll der Frage nachgegangen werden, was die Musik der Mittelalter-Szene ausmacht, wie eng sie an die Mittel