Netzwerke der Nonnen

Die Briefbcher des Benediktinerinnenklosters Lne stellen eine reiche Quelle fr sptmittelalterliche Frmmigkeit, Gelehrsamkeit und Kommunikationsnetzwerke dar. Die Frauen erzhlen lebendig vom Alltag und Festtag im Kloster, vom Verhltnis zum Propst, den Familien oder den Lner Ratsherren bis zu geistlichen Freundschaften mit Frauen aus den Nachbarkonventen. Als eine Besonderheit sind nicht nur Briefe der mterinhaberinnen sondern aller Konventsmitglieder bis zu den Klosterschlerinnen berliefert. Nicht zuletzt kann erstmals das Ringen mit den aufkommenden reformatorischen Gedanken aus der Binnenperspektive einer Benediktinerinnengemeinschaft erfasst werden. Die Edition umfasst ber 450 Briefe, die auf Lateinisch, Niederdeutsch und in einer charakteristischen Mischsprache verfasst wurden. Sie erschliet den sozialen, sprachlichen, historischen und rhetorischen Kontext der gelehrten Nonnen und ihre Kommunikationsnetzwerke. Die Lner Briefbcher erweitern das Korpus der im Sptmittelalter von Frauen selbstndig verfassten Texte erheblich. Dabei formten die Nonnen eine auf ihre Bedrfnisse angepasste Sprache, die ihren Klosteralltag und ihre religisen Ziele angemessen zum Ausdruck bringen konnte.