Neue Jugendbiographie?

Manuela du Bois-Reymond und Mechtild Oechsle Der Titel des vorliegenden Buches ist eine Frage: Neue Jugendbiographie? Jugendforscher sind sich also nicht einig in ihren Analysen ber den Struktur wandel der
Jugendphase. Aber worber streiten sie sich? ber alles? Steht nichts (mehr) fest im Verhltnis Jugend und gesellschaftlicher Raum? Oder gibt es gemeinsame Ausgangspunkte und differieren Jugendforscher in Detail fragen, in
Prognosen und in bereichsspezifischen Gebieten? Unbestritten ist, daB Jugend heute nicht mehr nur als sozialpdagogische und entwicldungspsy chologische Kategorie begriffen werden kann, als eine sozusagen von den Rndern Kind
- Erwachsene/r her definierte Altersgruppe und Statuspas sage. Vielmehr nhern sich Jugendforscher ihrem Thema von makrosoziolo gischen Prmissen und Perspektiven; sie mchten Zusammenhnge erhellen und herstellen zwischen
gesellschaftlichem Wandel und dessen Wirkungs krften auf Jugend. 1 Arbeit - Geschlecht - Biographie Ansatzpunkte fr eine Analyse dieser Zusammenhnge werden an neuralgi schen Nahtstellen zwischen Jugend und Gesellschaft
gesucht und aufgefunden. Arbeit ist eine solche Nahtstelle, denn im ,alten' Verstndnis von Jugend ist der bergang von Jugendlichen ins Arbeitsleben auch der bergang ins Erwachse nenleben. Dieser bergang wird nun aber im
modernen Jugendleben immer problematischer. Einmal, weil die Arbeitsgesellschaft selbst in einer Krise steekt und ihren Mitgliedern nicht mehr ohne weiteres ein Arbeitsleben in Aus sicht stellt. Zum anderen, weil immer
lngere und verzweigtere Bildungswege den bergang von einem kurzen Sprung zu einem verwickelten Hrdenlauf ge macht haben, der viele Lebensjahre in Beschlag nimmt.