Nietzsche und die Reformation

Die Reformation von 1517 wird oft genug monumentalisch als Auftakt der Moderne erinnert. Demgegenber setzt Nietzsches Kritik an der Revitalisierung des Christentums durch Luther und die Gegenreformation einen Gegenakzent. Wer sich in der Vergangenheit auf dieses Thema eingelassen hat, verfolgte oft nicht blo gelehrte Interessen, sondern eine eigene weltanschauliche Agenda. Whrend manche Luther gegen die Kritik Nietzsches verteidigten, sahen andere im Tod Gottes die konsequente Fortsetzung des reformatorischen Zerstrungswerkes. Zugleich erkannte Nietzsche die Reformation als fragwrdiges und folgenreiches Ereignis, rhmte die Sprachgewalt Luthers und strebte selbst nach einer grundlegenden Umgestaltung der Kultur. Das Thema ist daher noch immer nicht nur von historischem, sondern auch von aktuellem Interesse. Was lsst sich an der Beschftigung Nietzsches mit der Reformation ber Nietzsche, ber die Reformation, ber das Christentum und ber unsere Gegenwart lernen? Diesen und weiteren Fragen widmen sich Volker Gerhardt, Beatrix Himmelmann, Gerald Hdl, Sebastian Kaufmann, Dagmar Kiesel, Duncan Large, Enno Rudolph, Michael Schmidt-Salomon, Christoph Trcke und weitere Forscher aus aller Welt.