Nietzsches Lebensbegriff

Wo ich Lebendiges fand, da fand ich Willen zur Macht - jener berhmt-berchtigte Satz aus "Also sprach Zarathustra" ist programmatisch fr Nietzsches Lebensbegriff. Doch die Bestimmung des Lebens als einer agressiv-einverleibenden Bewegung muss um eine zweite Perspektive erweitert werden: Das Organische ist auch Wille zum Schein, der Ursprung aller geistig-schpferischen Krfte. Im Leib stehen Macht und Schein in einem spannungsgeladenen, jedoch produktiven Verhltnis. Durch die abendlndische Moral in Bse und Gut gespalten, sieht Nietzsche in der Trennung dieser organischen Einheit die Ursache fr die Krise der Moderne. Die Vermittlung von Macht und Schein - fr die die griechische Tragdie Modellcharakter hat - soll die anfngliche Einheit des Lebens wiederherstellen. Vorliegende Untersuchung behandelt die verschiedenen Aspekte von Nietzsches Lebenstheorie unter Bercksichtigung zentraler Begriffe seiner Philosophie.