Organisationen europischer Rstungskooperation

Im Jahr 2010 gaben die Staaten der Europischen Union 197 Mrd. fr den Unterhalt ihrer Streitkrften aus - davon entfielen allerdings nur etwas mehr als 8 Mrd. auf gemeinsame Rstungsprojekte. Die Frage drngt sich auf, warum in einem hoch integrierten Europa die Synergieeffekte im Rstungsbereich nicht strker genutzt werden.
Rstungskooperationen, wie Eurofighter, A400M und Tiger, sind dabei bekannte Begriffe. Die mageblichen internationalen Organisationen EDA (European Defense Agency) und OCCAR (Organisation Conjointe de Coopration en Matire d'ARmement, deutsch: Organisation fr die gemeinsame Rstungszusammenarbeit), die hinter vielen Projekten der europischen Rstungskooperation stehen, genieen jedoch weit weniger ffentliche Aufmerksamkeit. Dieses Buch beschftigt sich mit jenen beiden zentralen Organisationen der europischen Rstungskooperation. Die EDA und die OCCAR wurden dabei mit dem Ziel gegrndet, die europische Kooperation zu intensivieren und Synergieeffekte zu erschlieen. Um Gegenwart und Zukunft der europischen Verteidigungs- und Rstungspolitik zu verstehen, sind diese Organisationen und die ihnen zugrunde liegende Interessenkonstellation von entscheidender Bedeutung.
Daher wird in der vorliegenden Studie die Entstehungsgeschichte dieser Organisationen beleuchtet, der organisatorische Aufbau aufgezeigt und die rechtlichen Rahmenbedingungen skizziert. Darber hinaus wird das Zusammenwirken der Organisationen betrachtet und deren Aufgabenstellung und Arbeit analysiert. Mit Hilfe von spieltheoretischen und organisationsanalytischen Verfahren wird untersucht, welchen Beitrag OCCAR und EDA zur Weiterentwicklung der europischen Rstungskooperation leisten und welchen Problemen und Herausforderungen sich diese gegenbersehen.