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Selten sind therapeutische Verfahren so ausgereift, daB sich wei- tere Forschungen eriibrigen. Viel haufiger ist Nebeneffekten nachzugehen, die den Arzt jedoch nur in Ausnahmefiillen be- rechtigen, die therapeutischen Bemuhungen auszusetzen und die Ergebnisse der ergiinzenden Forschung abzuwarten. 1m Bereich der Schmerzbekiimpfung ware es beispielsweise un- arztlich, leidenden Patienten wirksame Analgetika vorzuenthal- ten, nur weil ideale Substanzen noch nicht zur Verfugung stehen. Wenn bei der Schmerztherapie noch Risiken, z. B. ein Abhiingig- keitspotential, in Kauf zu nehmen sind, mussen bei der Anwen- dung des Medikamentes aile Befunde sehr genau bewertet wer- den, urn nicht durch falsch interpretierte Daten den weiteren Fortschritt zu verhindem. Nur auf solchen vorurteilsfreien Be- funden kann die Forschung weitergeflihrt und die Sicherheit der Analgetika verbessert werden. In den letzten J ahren wurden ohne Zweifel solche Erfolge mit Substanzen erzielt, die wir als "Partialagonisten" oder "ant- agonistische Agonisten" bezeichnen. Zu dieser Gruppe ziihlt Pentazocin. Die Entwicklung solcher Medikamente ist jedoc- dariiber muB man sich im klaren sein - nicht etwa die Frucht glticklicher Zufiille, sondem Ergebnis bewuBter Planung und langjahriger Forschung. Der groBte Teil dieser Grundlagenfor- schung findet heute in der pharmazeutischen Industrie statt, und die Arzteschaft tut gut daran, nicht zu vergessen daB diese in vielen Bereichen ihr bedeutender Partner ist. Der Industrie An- regungen zu weiterer Forschung zu geben und gleichzeitig den staatlichen Registrierungsbehorden zu helfen, statistich auswert- bare Daten flir sachgerechte Entscheidungen zu erarbeiten, ist deshalb flir die Arzteschaft von entscheidender Wichtigkeit.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783540107552
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 92
- Utgivningsdatum: 1981-05-01
- Förlag: Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. K