Poena sine Culpa?

Die Schuldgebundenheit von Strafe ist im deutschen Recht eine Selbstverstndlichkeit. Im Gegensatz hierzu hat die Kommission in Art. 51 der VO (EG) 800/99 einen Tatbestand eingefhrt, der nach Wortlaut und Entstehungsgeschichte eine verschuldensunabhngige Sanktion darstellt. Die Arbeit analysiert die Bedeutung und Tragweite des nulla-poena-sine-culpa-Grundsatzes im europischen Sanktionsrecht vor dem Hintergrund der Frage nach der Zulssigkeit solcher strict-liability-Sanktionen. Dazu werden zunchst die verschiedenen Rechtsquellen des Europarechts untersucht. Der aus der Analyse folgende Befund wird daraufhin auf das europische Sanktionssystem bertragen. Dieser Themenkreis an der Schnittstelle zwischen traditionell national geprgtem Strafrecht und europischem Wirtschaftsverwaltungsrecht ist im Hinblick auf den notwendigen Rechtsgterschutz der Union von erheblicher praktischer Bedeutung.