Politische Gefangene in der DDR

Heidetraud Zierl ist eine jener politischen Gefangenen, die in der ehemaligen DDR offiziell als Kriminelle gefhrt wurden. Durch von der Stasi beschaffte fingierte Anschuldigungen und erzwungene Falschaussagen, war aus einer nicht systemkonformen Ausreisewilligen ber Nacht eine Kriminelle geworden, die inhaftiert wurde.
Die Bemhungen der BRD, Heidetraud Zierl auszutauschen oder freizukaufen, wurden von den DDR-Behrden lange Zeit blockiert. Als es dann endlich zu einer Einigung kam, wurde dennoch eine zermrbende Verzgerungstaktik praktiziert, sodass die Autorin letztlich in die Stndige Vertretung der Bundesrepublik in Berlin flchtete und erst danach mit ihren Kindern ausreisen durfte.
Heidetraud Zierl berichtet davon, wie es zu dem Zerwrfnis zwischen ihr und dem Regime kam, das in vollstndiger berwachung endete und ber 5.000 Aktenseiten hervorbrachte, von den angewandten Methoden, die sie zur Linientreue zwingen sollten, vom bis heute nicht geklrten Tod ihres Mannes und von der Trennung von ihren Kindern, mit denen sie fortwhrend erpresst wurde. Sie beschreibt die Haft in Hoheneck, einem berchtigten DDR-Gefngnis, schildert Schikane, Folter, Zwangsarbeit und schlielich auch Flucht und Ausreise.
Auch auf die Zeit nach der Wende wird eingegangen, wie die bundesdeutsche Justiz sich der Einfachheit halber auf die offiziellen DDR-Protokolle und Urteile sttzt, ohne die Mitwirkung der Stasi nher zu untersuchen, und letztlich den Status des politischen Hftlings aberkennt, was zu Rckforderungen und Streichung von Renten, Sozialhilfe und Wohngeld fhrte.
Heidetraud Zierl beschreibt ein schwieriges, ein anstrengendes und leidvolles Leben. Sie musste viel erdulden und hart kmpfen, fr das Wenige, was sie wollte: Freiheit. Sie engagiert sich weiterhin fr die Anerkennung der Opfer des DDR-Regimes und die Opferhilfe.
Dieses Buch ist ein kleiner Beitrag zur Aufklrung ber die Verhltnisse, die im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat herrschten.